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26.01.2017, 18:30 Uhr | Arbeitskreis Küste der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Illegale Fischerei noch konsequenter bekämpfen
AK Küste der CDU/CSU-Fraktion im Gespräch mit Umweltschutz-NGOs

Der Arbeitskreis Küste der Unions-Bundestagsfraktion traf sich heute in der Landesvertretung Hamburg mit Vertretern von WWF und EJF (Environmental Justice Foundation). In seinen Ausführungen hob EJF-Campaigner Sebastian Buschmann hervor, dass die illegale (IUU-) Fischerei etwa 11 und 26 Mio. Tonnen Fisch pro Jahr global ausmacht, was einem Wert von etwa 10 bis 25 Mrd. Dollar entspricht. Als siebtgrößter Importeur weltweit von Fischereiprodukten komme Deutschland daher eine besondere Verantwortung zu, sich gemeinsam mit den EU-Mitgliedstaaten weltweit für eine verantwortungsvolle Fischereipolitik einzusetzen: „Die von der EU auf den Weg gebrachte IUU-Verordnung gegen illegale Fischerei ist ein erster wichtiger Schritt und hat eine Vorbildfunktion für andere Staaten“ ist Buschmann überzeugt und ergänzte „angesichts der Tatsache, dass vor 2008 pro Jahr etwa 500.000 Tonnen illegal gefangenen Fisches in die EU importiert wurden, war dies aber auch notwendig!“

Rüdiger Kruse MdB mit Vertretern der EJF

Georg Werner von der EJF wies darauf hin, dass Sanktionsmechanismen der IUU-Verordnung auch schon erste Erfolge gezeigt hätten: „Nach einer Gelben Karte durch die EU für Südkorea hat das Land effektive Maßnahmen gegen illegale Fischerei ergriffen. Kurz darauf hat die EU ihre Verwarnung aufgehoben - ohne Sanktionen anwenden zu müssen, was die Wirksamkeit der IUU-Verordnung unterstreicht.“ Auch seien schon erste Strafen gegen jene EU-Bürger verhängt worden, die zum illegalen Fischfang beigetragen haben.

Die Vertreter von EJF und WWF betonten aber auch, dass Deutschland eine noch aktivere Rolle in dieser Frage einnehmen müsse. Es sei zwar ein wichtiges Signal, dass der Deutsche Bundestag das Personal in der zuständigen Aufsichtsbehörde aufgestockt habe. „Die Kontrolleure müssen in ihrer Arbeit aber noch strengere Risiko-Kriterien anwenden und bei unklaren oder unzureichenden Herkunftsnachweisen eine Einfuhr nach Deutschland konsequenter ablehnen“ forderte Georg Werner.

Zustimmung dafür kam aus dem Küstenkreis. „Da die Bedrohung der Fischbestände in Zukunft leider eher zunehmen wird, müssen wir noch mehr dafür tun, dass keine illegalen Fischereiprodukte zu uns nach Europa gelangen. Als CDU/CSU-Fraktion wollen wir uns deswegen noch vor der nächsten Nationalen Maritimen Konferenz für weitere Schutz- und Kontrollmaßnahmen stark machen“ machte Rüdiger Kruse, Maritimer Beauftragter der Unions-Bundestagsfraktion, deutlich und ergänzte abschließend „gleichzeitig muss aber auch das Bewusstsein für den Schutz unserer Meere weiter geschärft werden. Deswegen dürfen wir die Verbraucher-Bildung gerade in dieser Thematik nicht vernachlässigen.“

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