Archiv
15.09.2017, 08:00 Uhr | Michael Vietz MdB
Warum es keine Homestory von mir gibt
Verzicht auf ein Kandidatenporträt in der heimischen Dewezet
Die geneigte Leserschaft der heutigen Dewezet wird eventuell zur Kenntnis genommen haben, dass ich im Rahmen der Kandidatenporträts unserer heimischen Zeitung auf einen Bericht verzichtet habe. Der Hintergrund ist schlicht und einfach: die Dewezet bestand auf dem Format "Homestory", mir war mein persönlicher Rückzugsraum meiner eigenen vier Wände und meine Privatsphäre wichtiger.
An jedem anderen Ort im Wahlkreis (immerhin stehen 1.799,5km² dafür zur Verfügung) wäre ich zu einem Gespräch bereit gewesen, aber halt nicht auf meinem Sofa in meinem Wohnzimmer.
An jedem anderen Ort im Wahlkreis (immerhin stehen 1.799,5km² dafür zur Verfügung) wäre ich zu einem Gespräch bereit gewesen, aber halt nicht auf meinem Sofa in meinem Wohnzimmer.
Aber mal ganz von Anfang an...
Am 14. August bekamt ich vom für diese Berichterstattung zuständigen Mitarbeiter der Dewezet folgende E-Mail:
"Sehr geehrter Herr Vietz,
für eine Serie zur Bundestagswahl möchten wir gerne die Kandidaten aller relevanten Parteien portraitieren. Es geht dabei sowohl um die politischen Absichten der Kandidaten, als auch darum, sie den Lesern als Persönlichkeiten vorzustellen (wie leben sie, was tun sie in ihrer Freizeit?). Ich würde mich freuen, wenn Sie dazu bereit wären und wir für diesen Zweck vielleicht ein Treffen vereinbaren könnten. Gerne würde ich mich, sofern Sie damit einverstanden wären, bei Ihnen zu Hause mit Ihnen treffen.
Könnten Sie demnächst ein Treffen einrichten? Bitte kontaktieren Sie mich doch telefonisch oder per E-Mail.
Mit freundlichen Grüßen"
Meine Antwort dazu war:
"Vielen Dank für Ihre Nachricht. Für ein Treffen stehe ich gerne bereit, in dem wir über Politik, die politische Lage, die Zukunft und sonst noch das eine oder andere sprechen können.
Es gibt jedoch eine Einschränkung. Ich mache grundsätzlich keine Homestories! Insofern ist ein Treffen bei mir daheim keine Option. Tatsächlich bewahre ich mir auch als Abgeordneter den einen oder anderen privaten Rückzugsraum.
Je nach Wetterlage bietet meine Heimatstadt Hameln sicherlich schöne Ecken, wo man sich zum Gespräch treffen kann. So zum Beispiel der Bürgergarten. Oder auch das Hamelner Werder, wie wir wieder beim Rattenrennen erleben durften..." ((ok, hier konnte ich mir eine ergänzende ironische Bemerkung darüber, dass von den damals hier drei anwesenden Bundestagsabgeordneten nur zwei erwähnt wurden, nicht ganz verkneifen...))
In der Folge dessen wurde ein Termin vereinbart. Aber da hatte der Zuständige wohl die Rücksprache mit seiner Redaktion versäumt oder eine locker-pragmatische Haltung vorausgesetzt. Mitnichten. Einen Tag später kam ein Anruf, in dem mitgeteilt wurde, dass die Dewezet das nur so machen würde, wie sie es geplant hatte (Homestory - in der E-Mail stand es mit "sofern Sie damit einverstanden wären" noch so, als hätte man eine gewisse Wahl?), oder gar nicht. Tja, dann, so meine lapidare Antwort, halt gar nicht.
Um eines festzuhalten. Ich kritisiere hier nicht das gute Recht unserer Heimatzeitung, das Format ihrer Berichterstattung auszusuchen, festzusetzen und es als einzig legitime Variante zu verkünden. Ich reflektiere nur mein ebenso gutes Recht, dies ein wenig anders zu sehen und mir halt nicht die Pistole auf die Brust setzen zu lassen.
Als Abgeordneter stehe ich in der Öffentlichkeit und sicherlich hat die geneigte Wählerschaft das gute Recht, diesen Abgeordneten - und Kandidaten - auch kennenzulernen. Oder es sich halt vermitteln zu lassen. Allerdings bin ich auch in dieser öffentlichen Rolle nicht geneigt, über jedes Stöckchen zu springen, das mir hingehalten wird.
Jeder Mensch braucht seine Rückzugsräume, seine Privatsphäre, die nicht umsonst mit dem Begriff "privat" gekennzeichnet sind und über deren Zugang er selbst entscheidet.
Die rechtlichen Ausnahmen wie richterliche Durchsuchungen, Überwachungen und ähnliche Argumente, die jetzt vielleicht bei dem einen oder der anderen im Hinterkopf aufleuchten, zählen nicht, da ich diese akzeptieren würde. Nur ist die Dewezet kein staatliches Ermittlungsorgan und hatte auch keinen richterlichen Beschluss... :-)
Auf jeden Fall betrachte ich es unter dem Prinzip "my Home is my castle" und bewerte dies tatsächlich höher als das Recht der Öffentlichkeit zu wissen, wieviele Bücher ich im Regal stehen habe, ob es gemütlich oder aufgeräumt ausschaut oder mit welcher Waschmaschine ich meine Wäsche wasche. (Ich finde es bei mir gemütlich, nur mal so)
Für persönliche Plaudereien über Hobbies u.ä. wäre ich auch in einer Eisdiele bereit gewesen - und hätte mein Eis selbstverständlich selbst bezahlt (da fällt mir ein, dass ich in meinem Tiefkühlfach zur Zeit kein Eis habe...).
Im Übrigen, wer persönliche Porträts von mir lesen möchte und davon die eigene Wahlentscheidung abhängig macht, so gibt es in anderen Zeitungen des Wahlkreises, dem Täglichen Anzeiger Holzminden oder der HNA für Uslar & Bodenfelde Porträts von mir - bei der HNA sogar mit deutlichem Freizeitbezug im Gespräch. Für die Alfelder Zeitung (Bereich Delligsen) konnte jeder von uns Kandidaten seinen Text selbst schreiben. Auch ansonsten gibt es in dem einen oder anderen Blatt kurze Porträts oder Steckbriefe.
((ich bin mir nicht sicher, ob sie online zu lesen sind; wenn ich sie habe, liefere ich die Links hier gerne nach))
Und dass ich durchaus auch im Privaten auskunftsfreudig in gewissen Grenzen bin (O-Ton "Bei der Farbe der Unterwäsche hört es auf") kann jede Schüler- oder andere Besuchergruppe bestätigen, die ich in Berlin oder im Wahlkreis getroffen habe, und mit der ich gerne über Politisches, aber auch Gott und die Welt diskutierte.
Am 14. August bekamt ich vom für diese Berichterstattung zuständigen Mitarbeiter der Dewezet folgende E-Mail:
"Sehr geehrter Herr Vietz,
für eine Serie zur Bundestagswahl möchten wir gerne die Kandidaten aller relevanten Parteien portraitieren. Es geht dabei sowohl um die politischen Absichten der Kandidaten, als auch darum, sie den Lesern als Persönlichkeiten vorzustellen (wie leben sie, was tun sie in ihrer Freizeit?). Ich würde mich freuen, wenn Sie dazu bereit wären und wir für diesen Zweck vielleicht ein Treffen vereinbaren könnten. Gerne würde ich mich, sofern Sie damit einverstanden wären, bei Ihnen zu Hause mit Ihnen treffen.
Könnten Sie demnächst ein Treffen einrichten? Bitte kontaktieren Sie mich doch telefonisch oder per E-Mail.
Mit freundlichen Grüßen"
Meine Antwort dazu war:
"Vielen Dank für Ihre Nachricht. Für ein Treffen stehe ich gerne bereit, in dem wir über Politik, die politische Lage, die Zukunft und sonst noch das eine oder andere sprechen können.
Es gibt jedoch eine Einschränkung. Ich mache grundsätzlich keine Homestories! Insofern ist ein Treffen bei mir daheim keine Option. Tatsächlich bewahre ich mir auch als Abgeordneter den einen oder anderen privaten Rückzugsraum.
Je nach Wetterlage bietet meine Heimatstadt Hameln sicherlich schöne Ecken, wo man sich zum Gespräch treffen kann. So zum Beispiel der Bürgergarten. Oder auch das Hamelner Werder, wie wir wieder beim Rattenrennen erleben durften..." ((ok, hier konnte ich mir eine ergänzende ironische Bemerkung darüber, dass von den damals hier drei anwesenden Bundestagsabgeordneten nur zwei erwähnt wurden, nicht ganz verkneifen...))
In der Folge dessen wurde ein Termin vereinbart. Aber da hatte der Zuständige wohl die Rücksprache mit seiner Redaktion versäumt oder eine locker-pragmatische Haltung vorausgesetzt. Mitnichten. Einen Tag später kam ein Anruf, in dem mitgeteilt wurde, dass die Dewezet das nur so machen würde, wie sie es geplant hatte (Homestory - in der E-Mail stand es mit "sofern Sie damit einverstanden wären" noch so, als hätte man eine gewisse Wahl?), oder gar nicht. Tja, dann, so meine lapidare Antwort, halt gar nicht.
Um eines festzuhalten. Ich kritisiere hier nicht das gute Recht unserer Heimatzeitung, das Format ihrer Berichterstattung auszusuchen, festzusetzen und es als einzig legitime Variante zu verkünden. Ich reflektiere nur mein ebenso gutes Recht, dies ein wenig anders zu sehen und mir halt nicht die Pistole auf die Brust setzen zu lassen.
Als Abgeordneter stehe ich in der Öffentlichkeit und sicherlich hat die geneigte Wählerschaft das gute Recht, diesen Abgeordneten - und Kandidaten - auch kennenzulernen. Oder es sich halt vermitteln zu lassen. Allerdings bin ich auch in dieser öffentlichen Rolle nicht geneigt, über jedes Stöckchen zu springen, das mir hingehalten wird.
Jeder Mensch braucht seine Rückzugsräume, seine Privatsphäre, die nicht umsonst mit dem Begriff "privat" gekennzeichnet sind und über deren Zugang er selbst entscheidet.
Die rechtlichen Ausnahmen wie richterliche Durchsuchungen, Überwachungen und ähnliche Argumente, die jetzt vielleicht bei dem einen oder der anderen im Hinterkopf aufleuchten, zählen nicht, da ich diese akzeptieren würde. Nur ist die Dewezet kein staatliches Ermittlungsorgan und hatte auch keinen richterlichen Beschluss... :-)
Auf jeden Fall betrachte ich es unter dem Prinzip "my Home is my castle" und bewerte dies tatsächlich höher als das Recht der Öffentlichkeit zu wissen, wieviele Bücher ich im Regal stehen habe, ob es gemütlich oder aufgeräumt ausschaut oder mit welcher Waschmaschine ich meine Wäsche wasche. (Ich finde es bei mir gemütlich, nur mal so)
Für persönliche Plaudereien über Hobbies u.ä. wäre ich auch in einer Eisdiele bereit gewesen - und hätte mein Eis selbstverständlich selbst bezahlt (da fällt mir ein, dass ich in meinem Tiefkühlfach zur Zeit kein Eis habe...).
Im Übrigen, wer persönliche Porträts von mir lesen möchte und davon die eigene Wahlentscheidung abhängig macht, so gibt es in anderen Zeitungen des Wahlkreises, dem Täglichen Anzeiger Holzminden oder der HNA für Uslar & Bodenfelde Porträts von mir - bei der HNA sogar mit deutlichem Freizeitbezug im Gespräch. Für die Alfelder Zeitung (Bereich Delligsen) konnte jeder von uns Kandidaten seinen Text selbst schreiben. Auch ansonsten gibt es in dem einen oder anderen Blatt kurze Porträts oder Steckbriefe.
((ich bin mir nicht sicher, ob sie online zu lesen sind; wenn ich sie habe, liefere ich die Links hier gerne nach))
Und dass ich durchaus auch im Privaten auskunftsfreudig in gewissen Grenzen bin (O-Ton "Bei der Farbe der Unterwäsche hört es auf") kann jede Schüler- oder andere Besuchergruppe bestätigen, die ich in Berlin oder im Wahlkreis getroffen habe, und mit der ich gerne über Politisches, aber auch Gott und die Welt diskutierte.
CDU Niedersachsen
- Sebastian Lechner: Wir brauchen jetzt eine handlungsfähige Bundesregierung !
- Lechner: "Der Niedersachsenplan wird unser Kompass für die Zukunft"
- Lechner: "Friedrich Merz ist die beste Job-Garantie für Niedersachsen"
- Lechner: CDU einzig verbliebene Volkspartei der Mitte Schwere Klatsche für die Ampel
- Lechner: Schulterschluss im Kampf gegen Messergewalt und Terror